Der Wunsch nach sauberer Energieerzeugung war eigentlich schon Jahrzehnte zuvor da. Damals, als wir noch zur Schule gingen, waren wir von Idealismus geprägt.
Noch in der Zeit meines Studiums (1985-1992) hieß es, dass die Stromerzeugung aus Sonnenenergie nicht rentabel genug sei. Dann kam das 100000-Dächer-Programm. Aber wir hatten noch kein Dach, auf dem man eine Anlage hätte bauen können.
Beim Bau unseres Hauses im Jahre 1998 reichten unsere Mittel nicht aus, um eine Anlage gleich mit aufzubauen. Dann stand die Familiengründung im Vordergrund, und die Idee einer grünen Energieerzeugung schlummerte nur noch in unseren Hinterköpfen.
Geweckt wurden wir durch einen Anruf eines Consultants, der in Sachen Photovoltaik unterwegs war, neue Kunden zu finden. Das Angebot eines unverbindlichen Gesprächs bei uns zuhause nahm ich spontan an, und mein Mann war auch gleich Feuer und Flamme.
Nach dem Gespräch sah alles toll und rosarot aus. Es hieß, die Kosten der Anlage würden komplett durch die Einspeisevergütung getragen werden. Ich begann nach typischen Preisen für Solarmodule zu suchen, verglich Abmessungen, rechnete aus, wieviele Module aufs Dach passen, rechnete eine mögliche Finanzierung durch.
Das erste konkrete Angebot war da, so dass wir schon mal ein Finanzierungsgespräch mit unserer Hausbank führen konnten. Die Bankberaterin hat selbst eine Photovoltaikanlage, wusste also, worum es geht, welche Möglichkeiten es gibt, und worauf man achten sollte. Ihre Wirtschaftlichkeitsberechnung ernüchterte uns einerseits, andererseits rechnete ihr Programm mit Parametern, die zum Teil nicht richtig waren und nicht verändert werden konnten. Also setzte ich mich wieder an den Computer und rechnete selbst nach.
Obwohl die Sache wirklich knapp aussieht, waren wir immer noch gewillt, eine Anlage zu bauen - einfach, weil wir etwas für die Umwelt tun wollen. Selbst wenn die Geschichte finanziell ein Nullsummenspiel werden sollte, würden wir immer noch ein gutes Gefühl dabei haben.
Inzwischen lagen Angebot Nummer 2 und 3 eines anderen Anbieters vor. Meine Berechnungen ergaben, dass wir unser Dach möglichst voll packen müssen, je höher die Anschlussleistung, desto niedriger fallen Montagekosten ins Gewicht. Und da bei Anbieter 2 die Montagekosten ohnehin deutlich niedriger waren und das technische Konzept besser war, haben wir zugegriffen. Ich glaube, unser Solarteur war etwas überrumpelt, dass wir uns so schnell entschieden haben, aber nachdem die Zahlen einigermaßen stimmten und unser Bauchgefühl gut war, warum noch lange warten? Der Sommer ist ja im August schon fast vorbei.
Man hatte uns die Montage in der zweiten Augustwoche zugesagt, und darauf bestanden wir auch. Das Ganze drohte noch zu kippen, da es hieß, die Module, die wir ausgesucht hatten, seien derzeit nicht lieferbar.